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Bei Beginn einer Depression, auch der momentanen wirtschaftlichen Situation, ist die Moral schon lange im Eimer, d.h. der Niedergang der moralischen Einstellung der Bevölkerung hat sich schon Jahre vorher vollzogen. Gefördert wurde diese Entwicklung durch Parteien (egal, welche an der Regierung oder in der Opposition waren), Unternehmen und Gewerkschaften. Die Bürger werden durch Steuern geschröpft, das Geld wird in unverantwortlicher Weise verwendet und vor den Wahlen wurden Ziele versprochen, dass sich die Balken bogen. Tatsächlich aber, haben sich Parteigenossen bereichert, die Politik die Versprechen nicht gehalten, die Unternehmensvorstände und die Gewerkschaftsfunktionäre die Taschen vollgestopft und die Lobbyisten, durch dicke Provisionen, den Lebenstandart gesichert. Wer davon, bei dieser Bereicherung, seine Steuern hinterzogen hat, ist noch nicht bekannt. Nun, der Bürger ist ja nicht dumm. Seine bisherigen Moralvorstellungen haben ihn zwar daran gehindert, sich in gleicher Weise, wie vorher beschrieben, am Volksvermögen zu bedienen. Doch ein bestimmtes Sprichwort ist fast jedem Bürger bekannt, nämlich: Wer dauernd geduldig ist, ist zuletzt der Dumme. Wer will denn das schon sein? Also ist Mitmachen angesagt, wie bei der inzwischen zusammengebrochenen Aktienblase. Rechnungen werden schleppend oder gar nicht bezahlt, Einnahmen werden dem Finanzamt verschwiegen, staatliche Zuschüsse werden erschlichen, die Urlaubstage werden durch Krankheitstage verlängert, in den Kaufhäusern wird gestohlen, der Begriff "Rücksicht" wird aus dem Vokabular und dem täglichen Leben gestrichen, persönliches Verschulden ( auch was die eigenen Kinder verursachen) wird einfach weggelogen, 90 % der Arbeitnehmer haben nach einer Umfrage keine Bezug zu ihrer Arbeit, gemeint ist die Berufsehre, usw., usw. Ja -, inzwischen ist dieses Phänomen auch auf die Generationen übergeschwappt. Inzwischen sollte dem Leser klar sein, in welcher verheerenden Situation wir uns befinden. Das hat Auswirkung auf die nächste Wahlbeteiligung. Es besteht die Gefahr, dass die großen Volksparteien die Glaubwürdigkeit verlieren und dadurch immer mehr kleine Parteien in die Parlamente einziehen. In einem solchen Fall wäre Deutschland schwer zu regieren. So etwas hatten wir schon mal in den 30er Jahren. Da kam auch einer und stellte sich an die Spitze mit dem Versprechen, alles besser machen zu wollen. Das Ergebnis ist in den Geschichtsbüchern über die Jahre 1939 bis 1945 nachzulesen. Auch die Kirchen sind nicht in der Lage, auf den Kern der Sache hinzuweisen oder es fehlt ihnen der Mut zur Wahrheit. Hier ist ein Schnittstellenproblem ersichtlich. In der biblischen Geschichte gab es einen, der hat zu den Menschen immer gesprochen, kehrt um, so geht es nicht weiter. Dieser Hinweis ist heute so aktuell wie vor 2000 Jahren. Wenigstens dazu hat sich der Begriff Subsidiarität entwickelt, der natürlich nur mit der entsprechenden persönlichen moralischen Einstellung seine Wirkung entfalten kann. Was ist Subsidiarität (S)? S. bezeichnet ein (von der katholischen Soziallehre entliehenes) Prinzip, das die Eigenleistung und die Selbstbestimmung sowohl des Individuums (und der Familien) als auch der Gemeinschaften (z.B. der Kommunen) fördern will. Das S.-Prinzip fordert, dass staatliche Eingriffe (EU, Bund) und öffentliche Leistungen grundsätzlich nur unterstützend und nur dann erfolgen sollen, wenn die jeweils tiefere hierarchische Ebene (Länder, Kommunen, Familien) nicht in der Lage ist, die erforderliche (Eigen-)Leistung zu erbringen. So, liebe Leute, wenn Ihr jetzt umkehren wollt, wisst Ihr wohin der Weg geht. Mit diesem Beitrag versuche ich das Schnittstellenproblem zwischen Politik und Kirchen zu lösen. |