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Im Jahre zwei nach dem Ergebnis der PISA-Studie waren die ersten Konsequenzen unabdingbar geworden. Also schickte der Kultusminister des Landes seinen Vertreter im Amt, den Kultusstaatssekretär des Landes auf die Reise, um die notwendig gewordenen Verbesserungen des Ausbildungstandes der Schüler zu testen. Vorweg nehmen wir noch die Tatsache, dass Wahlbeamte, nach außen, sehr korrekt sind in der Bezeichnung ihrer Dienststellung, intern wird aber, aus organisatorischen Gründen und nur solche können es sein, die aufwendige Dienstbezeichnung stark abgekürzt. So wird z. B. aus dem Kultusminister des Landes ein interner KuMist und aus dem Kultusstaatssekretär des Landes kurz ein KuStaL. Damit die Geschichte nicht zu lange wird , wollen wir uns auch an diese praktische Regel halten. KuMist beauftragte also seinen KuStaL den Bildungsstand der Schüler im Lande zu prüfen. KuStaL beschränkte sich auf einen Präzedenzfall und besorgte sich im Auftrag von KuMist einen Hubschrauber um den Fall möglichst in einem Tag zu erledigen. Er wählte als Landeplatz den Sportplatz des Gymnasiums seiner Heimatgemeinde, um wieder mal in die Lokalzeitung zu kommen. Dort angekommen, ging er schnurstracks in das erste Klassenzimmer das er finden konnte. Die Schüler hatten gerade nach der Pause die Plätze eingenommen, da erschien KuStaL und erklärte ihnen den Grund seiner Anwesenheit. Auf Nachfrage, handelte es sich um die 2. Klasse der Unterstufe, die auf den Deutschlehrer wartete. KuStaL fragte sie nach den bekannten deutschen Dichtern. Goethe und Schiller wurden genannt , dann war auch schon Pause. Da hob ein kleiner Junge, Oliver sein Name, den Finger und sagte Kleist. Ah, sagte KuStaL, bleiben wir doch bei Kleist. Erzähl mir mal etwas über den zerbrochenen Krug. Der Junge wurde blass, fing an zu stottern und sagte, ich, ich, ich hab den Krug nicht zerbrochen. In diesem Moment betrat der Gymnasialprofessor für Deutsch und Latein kurz GyProDeuLa das Klassenzimmer und fragte KuStaL nach dem Anlass seiner Anwesenheit. KuStaL erklärte sich und verlangte von GyProDeuLa eine Erklärung warum Oliver nun dasteht und weint, er habe ihn doch nur um Auskunft über den zerbrochenen Krug gebeten. GyProDeuLa entschuldigte sich sofort und versicherte, Oliver sei einer seiner ehrlichsten Schüler, auch die Eltern sind stadtbekannt als ehrliche Leute und wenn er sagt, er habe den Krug nicht zerbrochen, dann sollte wir ihm das schon glauben. KuStaL gab sich damit nicht zufrieden und bestellte den Leitenden Direktor des Gymnasiums, kurz LeiDiGym, ein. KuStaL erzählte LeiDiGym den Vorfall und verlangte von ihm eine Erklärung. LeiDiGym stand kurz vor der Pensionierung und wollte, um Himmelswillen, nicht mehr auffällig werden. Er bat KuStaL dienernd zur Seite, stellte sich vor, mit Namen Witzig und beschwor ihn, doch bitte kein Aufsehen zu machen, wenn der Krug nun mal zerbrochen ist, dann besorge er einen neuen und bezahle ihn auch. KuStaL gab sich damit zufrieden, verabschiedete sich und entflog Richtung Hauptstadt um noch rechtzeitig beim abendlichen Lokalderby in der VIP-Loge seinen Platz einnehmen zu können. Am nächsten Tag sprach KuStaL bei KuMist vor und erzählte ihm von dem Ergebnis seiner Dienstreise. Von dem kleinen Jungen Oliver, dem zerbrochenen Krug, von GyProDeuLa und von LeiDiGym. KuMist antwortete, so richtig gedankenverloren, ja, ja, ja. Doch plötzlich fragte er KuStaL nach dem Namen des LeiDiGym, Witzig, antwortete KuStaL. Ja da schau her, sagte KuMist, der Witzig, den kenne ich noch aus der Studienzeit, das war ein Geizkragen, wenn der sagt, er zahlt den Krug, dann hat er ihn auch zerbrochen. Die nächste Prüfung der Bildungslage findet im Jahre 10 nach PISA statt. |