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Ende der 50er Jahre begannen die Gewerkschaften sich zu emanzipieren. Das sah folgendermaßen aus.

Zu dieser Zeit wurde noch 50 Stunden pro Woche gearbeitet, der Urlaub betrug zwei Wochen pro Jahr. Da waren die konfessionellen Feiertage, wie Weihnachten, Ostern oder Pfingsten noch willkommene zusätzliche Erholungspausen, denn in die Kirche gehen, konnte man, weiß Gott nicht, als Arbeit bezeichnen.

Die Gewerkschaften hatten noch wenig Mitglieder, jedenfalls waren mir damals keine bekannt. Es lag also nahe, die Zahl der Mitglieder zu erhöhen, indem die Gewerkschaften sich den Anschein gaben, sie würden für ihre Mitglieder gegen die Arbeitgeber kämpfen. Dem war aber nicht immer so, nur die Mitglieder merkten davon wenig. Erst wurden die Funktionärsstrukturen geschaffen, wie Einzelgewerkschaften und eine Dachorganisation, der DGB, und damit die Verteilung der Mitgliedsbeiträge geregelt. Es wurden noch mehr Geldquellen geschaffen, wie COOP oder BHW, DiBa AG, rießiges Immobilienvermögen. COOP ist inzwischen, wegen Missmanagement, pleite. Es herrschte Vollbeschäftigung im Land, die Arbeitsämter hatten enorme Rücklagen, also war hier noch eine Geldquelle zu erschließen. Die Bundesanstalt für Arbeit (BfA) wurde unter Selbstverwaltung gestellt, bei der die Arbeitgeber und die Gewerkschaften mit im Boot saßen. Beide Seiten schufen ihre Bildungseinrichtungen, wofür sie Gelder von der BfA abrufen konnten, weiter wurde da nichts kontrolliert. Wohin wird das Geld denn geflossen sein? Die Verteilungsmentalität funktionierte vortrefflich, das aber hat mit dem Willen des Gesetzgebers nichts zu tun. Der nämlich hat nach dem Zweiten Weltkrieg gewollt, dass das Arbeitsrecht an die freiheitlichen und sozialen Prinzipien angepasst werden soll.

Im Jahre 1969 waren sie endlich an der Macht, die Inkarnation der Umverteilung. Das, was bisher erwirtschaftet wurde, war unter seinesgleichen aufzuteilen. Der damalige Finanzminister Möller, der scheinbar einzig Vernünftige, fand kein Gehör, ihm blieb, nach 5 Monaten Amtszeit, nur der Rücktritt, um seinen Namen nicht zu schaden. Nicht zu verwechseln mit dem Rücktritt des Finanzministers Lafontain, der ist mit Möller nicht vergleichbar.

Die inflationäre Entwicklung begann ihren Siegeszug, die erste Ölkrise gab der Inflation neuen Schub, die Arbeitslosenzahlen stiegen, von Visionen war nichts zu erkennen. Dem damaligen Finanzminister waren 7% Inflation wichtiger, als 7% Arbeitlose. Die 70er Jahre waren der Auslöser der heutigen Krise auf dem Arbeitsmarkt und der heutigen Wirtschaftskrise. Die Gewerkschaften hatten den dümmsten Einfall, durch Verkürzung der Arbeitszeit, bei vollem Lohnausgleich, sollten neue Stellen geschaffen werden. Wie wir heute wissen, hat diese Forderung dem Standort Deutschland nur geschadet. Aber diese Leute gehen noch weiter. Mit dem Zuwanderungsgesetz sollen noch mehr Menschen ins Land gelockt werden, die über unser Gesellschaftssystem nicht aufgeklärt sind und denen die Gewerkschaften viel versprechen können, nur um den Schwund bei den Mitgliederzahlen aufzuhalten. Wie stark dabei das soziale Sicherungssystem belastet wird, scheint denen egal zu sein.

Das Land wird durch diese Entwicklung, in Verbindung mit der hörigen Regierung, systematisch an die Wand gefahren.

Der Jesuitenpater Oswald von Nell-Breuning, führender Vertreter und Interpret der Katholischen Soziallehre, seit 1959 Mitglied des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes, hat die Gewerkschaften Ende der 70er Jahre gewarnt, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sei nicht die Lösung des Arbeitsmarktes der Zukunft. Sozial gerecht wäre gewesen, die Einsparung von Kapital durch Verkürzung der Arbeitszeit in Beschäftigung zu inverstieren. Die Gewerkschaften haben nicht auf ihn gehört, sie haben weiter Druck auf die Wirtschaft ausgeübt. Die Gier frisst bekanntlich das Gehirn.

Von Arbeitsreform ist das Land noch weit entfernt.

Es kann nicht sein, dass Vorstände von Banken oder Unternehmen mehrere Millionen EURO Jahresgehalt beziehen, weil sie meinen sich rühmen zu können, Gewinne erwirtschaftet zu haben. In Wahrheit hat jeder Arbeitnehmer ebenso seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Sind dann Verluste in der Jahresbilanz zu befürchten, teilweise wegen purem Missmanagement auf das der Arbeitnehmer keinen Einfluss hat, werden Arbeitsplätze abgebaut, um das Jahresgehalt des Vorstandes zu erhalten. Schlimmer noch, wenn durch Arbeitsplatzabbau der Bilanzgewinn leicht gesteigert wird, so wird dies als ein Grund benutzt, die Gehaltssummen der Vorstände zu erhöhen, weil hier ein Erfolg der Unternehmensführung vorgetäuscht wird. Ein betriebswirtschaftlicher Gewinn ist da nicht zu rechtfertigen, hier handelt es sich um eine "Milchmädchenrechnung". Was heute als Unternehmensführung bezeichnet wird, ist mittelalterliches Herrschaftsdenken neuer Prägung.

Allein die Forderung, die Lohnnebenkosten zu senken, ist notorisch politischer Diletantisums. Vielmehr müssen neue Maßstäbe gesucht werden, die Arbeitsplätze schaffen bzw. erhalten, nicht vernichten.

1. Beispiel, die Einzelgewerkschaften haben die Aufgabe, berufliche Entwicklungen zu beobachten, um ihre Mitglieder rechtzeitig auf Veränderungen aufmerksam zu machen, wann eine Weiterbildung ggf. Umschulung anzuraten wäre und dies auch finanziell zu unterstützen, wozu zahlen Mitglieder Beiträge. Das hält bzw. schafft Mitglieder.

2. Beispiel, die Erhöhung der Vorstandsgehälter sind jeweils auf zwei Jahre einzufrieren, um sie mit evtl. Arbeitskräfteabbau gegen zu rechnen. Das erhält Arbeitsplätze bzw. lindert Arbeitskräfteabbau.

Hier Rahmenbedingungen zu setzen, dazu gehört politischer Mut, doch heute trifft man nur Politiker, die dort einen Fahrradschlauch haben, wo gestandene Leute ein Rückrat besitzen.

Das genügt, sonst wird' zu lang.